Emkendorf/06. Besitzverhältnisse im 18. Jahrhundert: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Verpachtung des Gutes begann am Anfang des 18. Jahrhunderts. Von1720 – 1783 wurde das Gut an vier Pächter verpachtet oder verwaltet. Leider sind nur allgemeine Angaben über diese Zeit vorhanden.<ref name="ftn192">Vgl. Saeftel ,1978, S. 53.</ref>
Die Verpachtung des Gutes begann am Anfang des 18. Jahrhunderts. Von 1720–1783 wurde das Gut an vier Pächter verpachtet oder verwaltet. Leider sind nur allgemeine Angaben über diese Zeit vorhanden.<ref name="ftn192">Vgl. Saeftel 1978, S. 53.</ref>
 
====Christian von Rantzau 1709–1720====
 
Neuer Erbe von Emkendorf wurde 1703 [https://www.wikidata.org/wiki/Q1082575 Christian von Rantzau] (1660–1709). Nach seinem Tod übernahm von 1709–1720 seine Witwe (Name unbekannt) Emkendorf. Sie konnte aber Emkendorf nicht halten. Durch ihren Tod endete die lange Besitzerzeit der Familie von Rantzau auf Emkendorf.<ref name="ftn193">Vgl. Saeftel 1978, S. 53.</ref>
 
====Ehrengard Melusine von der Schulenburg 1720–1729 (Abb. 15)====


====== '''Christian von Rantzau 1709 – 1720''' ======
[https://www.wikidata.org/wiki/Q64228 Ehrengard Melusine von der Schulenburg] (1667–1743), die „Herzogin von Kendal“, bekam von [https://www.wikidata.org/wiki/Q130805 König Georg I. von England], dessen Mätresse sie war, 1720–1729 Emkendorf als Versorgungsgut geschenkt.<ref name="ftn194">Vgl. Saeftel 1978, S. 53.</ref>
Neuer Erbe von Emkendorf wurde 1703 [[wikidata:Q1082575|Christian von Rantzau]]<span style="color:#00b050;"> </span>(1660–1709). Nach seinem Tod übernahm von 1709 – 1720 seine Witwe (Name unbekannt) Emkendorf. Sie konnte aber Emkendorf nicht halten. Durch ihren Tod endete die lange Besitzerzeit der Familie von Rantzau<span style="color:#0070c0;"> </span>auf Emkendorf.<ref name="ftn193">Vgl. Saeftel ,1978, S. 53.</ref>


====== '''Ehrengard Melusine von der Schulenburg 1720 – 1729'''<span style="color:#ff0000;"> (Abbildung 15)</span> ======
====Cuno Josua von Bülow 1729–1736====
[[wikidata:Q64228|Ehrengard Melusine von der Schulenburg]]<span style="color:#0070c0;"> </span>(1667–1743),<span style="color:#ff0000;"> </span>die „Herzogin von Kendal“, bekam von [[wikidata:Q130805|König Georg I. von England]], dessen Mätresse sie war<span style="color:#0070c0;">''', '''</span>1720–1729 Emkendorf als Versorgungsgut geschenkt.<ref name="ftn194">Vgl. Saeftel ,1978, S. 53.</ref>


====== '''Cuno Josua von Bülow 1729 – 1736'''<span style="color:#ff0000;"> </span> ======
Von 1729 bis 1738 wurde Emkendorf dann von der der [https://www.wikidata.org/wiki/Q21487131 Familie von Bülow] übernommen. Der neue Besitzer, [https://www.wikidata.org/wiki/Q1144083 Cuno Josua von Bülow] (1697–1766), Reichsgraf und Hannoverscher Feldmarschall, war zweimal verheiratet, zunächst mit [https://www.wikidata.org/wiki/Q740010 Ilse Dorothea von der Asseburg] (1608–1647), anschließend mit [https://leibniz.uni-goettingen.de/persons/view/26003 Anna Oelgard von Ahlefeldt a.d.H. Lehmkuhlen] (1672–1736). Er verwaltete das Gut, wohnte aber nicht ständig auf Emkendorf.<ref name="ftn195">Vgl. Saeftel 1978, S. 53.</ref>
Von1729 – 1738wurde Emkendorf dann von der der [[wikidata:Q21487131|Familie von Bülow]]<span style="color:#0070c0;"> </span>übernommen. Der neue Besitzer, [[wikidata:Q1144083|Cuno Josua von Bülow]]<span style="color:#0070c0;"> </span>(1697–1766), Reichsgraf und Hannoverscher Feldmarschall, war zweimal verheiratet, zunächst mit [[wikidata:Q740010|Ilse Dorothea von der Asseburg]]<span style="color:#0070c0;"> </span>(1608–1647) anschließend mit [https://leibniz.uni-goettingen.de/persons/view/26003 Anna Oelgard von Ahlefeldt a.d.H. Lehmkuhlen]<span style="color:#0070c0;"> </span>(1672–1736). Er verwaltete das Gut und wohnte aber nicht ständig auf Emkendorf.<ref name="ftn195">Vgl. Saeftel ,1978, S. 53.</ref>


====== '''Ernst August v. Bülow 1736 – 1738''' ======
====Ernst August v. Bülow 1736–1738====
Der Sohn [https://spezialsammlungen.sub.uni-goettingen.de/beamtenlisten/lfd_62 Ernst August v. Bülow]<span style="color:#0070c0;"> </span>(1697–1766) wurde 1736 ebenfalls zum Reichsgrafen ernannt. Nach kurzem Besitz und hoher Verschuldung des Gutes wurde es schließlich verkauft.<ref name="ftn196">Vgl. Saeftel ,1978, S. 53.</ref>


====== '''Wulf Heinrich von Baudissin auf Kronburg '''<span style="color:#ff0000;">(Abbildung 16)</span> ======
Der Sohn [https://spezialsammlungen.sub.uni-goettingen.de/beamtenlisten/lfd_62 Ernst August v. Bülow] (1697–1766) wurde 1736 ebenfalls zum Reichsgrafen ernannt. Nach kurzem Besitz und hoher Verschuldung des Gutes wurde es schließlich verkauft.<ref name="ftn196">Vgl. Saeftel 1978, S. 53.</ref>
Emkendorfkam deshalbvon1738 – 1743 in den Besitz von [[wikidata:Q2588695|Wulf Heinrich von Baudissin auf Kronburg]]<span style="color:#00b050;"> </span>(1671–1748).<span style="color:#ff0000;"> </span>Dieser war dänischer Kabinettsminister und General. Aber auch er stieß Emkendorf schnell wieder ab. Das Hauptgebäude, welches um 1730 bereits begonnen wurde konnte nur in Teilbereichen fertig gestellt werden.<ref name="ftn197">Vgl. Saeftel ,1978, S. 53.</ref>


====== '''Jean Henri Desmecières auf Quarnbek 1743 – 1764 '''<span style="color:#ff0000;">(Abbildung 17)</span> ======
====Wulf Heinrich von Baudissin auf Kronburg====
Von 1743 bis 1764 wurde Emkendorf von [[wikidata:Q1685567|Jean Henri Desmecières auf Quarnbek]]<span style="color:#0070c0;"> </span>(1687–1778), einem Geheimen Dänischen Conferenzrat, dem Direktor der königlichen Bank von Kopenhagen und Landreformer, übernommen. Seinen Namen bekam Desmecières in Anlehnung an die [[wikidata:Q3452160|Rue des Merciers]]<span style="color:#0070c0;"> </span>in Paris. Seine Mutter war Pariser Modehändlerin und sein Vater [[wikidata:Q1685568|Baron J.H. Huguetan]]<span style="color:#0070c0;"> </span>(1667–1749) aus Lyon. Dieser war Bankier und Buchhändler und am Aufbau der „Dänischen Ostindien-Kompanie“ beteiligt. Als calvinistischer Glaubensflüchtling gelangte Jean Henri mit seiner Familie nach Dänemark, wo sein Vater später nach der Erhebung in den Grafenstand als [[wikidata:Q1685568|Graf Gyldensteen]]<span style="color:#0070c0;"> </span>auf der Insel Fünen lebte. Um dem unehelichen Sohn die Schwierigkeiten zu ersparen, die er wegen seines Glaubens und seines Namens hatte, wurde er in Graf Jean Henri Desmecières umbenannt.<ref name="ftn198">Vgl. Gerkens, 1960, S.17.</ref>


====== '''Detlef von Reventlow 1734 – 1784'''<span style="color:#ff0000;"> (Abbildung 18)</span> ======
Emkendorf kam deshalb von 1738–1743 in den Besitz von [https://www.wikidata.org/wiki/Q2588695 Wulf Heinrich von Baudissin auf Kronburg] (1671–1748). Dieser war dänischer Kabinettsminister und General. Aber auch er stieß Emkendorf schnell wieder ab. Das Hauptgebäude, welches um 1730 bereits begonnen wurde, konnte nur in Teilbereichen fertig gestellt werden.<ref name="ftn197">Vgl. Saeftel 1978, S. 53.</ref>
In den Jahren von 1764 bis 1920 kam Emkendorf in den Besitz der [[wikidata:Q566539|Familie von Reventlow]]<span style="color:#00b050;"> </span>und [[wikidata:Q54998426|von Reventlow-Criminil]]. 1764 kaufte [[wikidata:Q11136929|Detlef von Reventlow auf Altenhof]] (1712–1828) Emkendorf zu seinen Besitzungen hinzu. Er wohnte jedoch auf [[wikidata:Q1556890|Gut Altenhof]]<span style="color:#00b050;"> </span>als ständigen Wohnsitz und verwaltete Emkendorf als gewinnbringende Einnahmequelle.<ref name="ftn199">https://www.deutsche-biographie.de/sfz105436.html</ref>


====== '''Friedrich Karl von''' '''Reventlow 1783 – 1828 '''<span style="color:#ff0000;">(Abbildung 19)</span> ======
====Jean Henri Desmecières auf Quarnbek 1743–1764 (Abb. 17)====
1783 bekam [[wikidata:Q186652|Friedrich Karl von Reventlow, alias Fritz]]<span style="color:#0070c0;"> </span>(1755–1828), Sohn von [[wikidata:Q566539|Detlef Reventlow]], Emkendorf als Hochzeitsgeschenk, zusammen mit dem Privatvermögen seiner Ehefrau. „Fritz“ Karl von Reventlow (1755–1828) und seine [[wikidata:Q1457063|Frau Friederike Juliane von Reventlow]]<span style="color:#0070c0;"> </span>(Rufname Julia), geb. Schimmelmann (1762–1816) <span style="color:#ff0000;">(Abbildung 20)</span>, ließen das Herrenhaus klassizistisch umbauen und mit einer beachtlichen Kunstsammlung ausstatten. Die Ehe blieb jedoch kinderlos. Aufgrund des geerbten Vermögens von „Julia“ und konstanten Einkünften aus ihrem [[wikidata:Q685621|Familienfideikommiss]] konnte das Ehepaar als Privatiers leben und das Gut sowie die Innengestaltung des Herrenhauses finanzieren. Julias Vater, [[wikidata:Q121937|Heinrich Carl von Schimmelmann]]<span style="color:#0070c0;"> </span>(1724–1782), war einer der größten Sklavenhändler Dänemarks und wurde nach seiner Karriere als Kaufmann in den dänischen Adelstand erhoben. Seine fünf Kinder verheiratete er erfolgreich in Adelsfamilien und schenkte ihnen zur Hochzeit große Privatvermögen, wodurch die Herrenhäuser Emkendorf und Knoop schließlich fertig ausgebaut werden konnten.<ref name="ftn200">https://www.deutsche-biographie.de/sfz76296.html</ref>
 
|[[Datei:Exampleimg3.jpeg|rahmenlos|175x175px]][[Datei:Exampleimg4.jpeg|rahmenlos|175x175px]]
Von 1743 bis 1764 wurde Emkendorf von [https://www.wikidata.org/wiki/Q1685567 Jean Henri Desmecières auf Quarnbek] (1687–1778), einem Geheimen Dänischen Conferenzrat, dem Direktor der königlichen Bank von Kopenhagen und Landreformer, übernommen. Seinen Namen bekam Desmecières in Anlehnung an die [[wikidata:Q3452160|Rue des Merciers]] in Paris. Seine Mutter war Pariser Modehändlerin und sein Vater [[wikidata:Q1685568|Baron J.H. Huguetan]] (1667–1749) aus Lyon. Dieser war Bankier und Buchhändler und am Aufbau der dänischen „Ostindien-Kompanie“ beteiligt. Als calvinistischer Glaubensflüchtling gelangte Jean Henri mit seiner Familie nach Dänemark, wo sein Vater später nach der Erhebung in den Grafenstand als [https://www.wikidata.org/wiki/Q1685568 Graf Gyldensteen] auf der Insel Fünen lebte. Um dem unehelichen Sohn die Schwierigkeiten zu ersparen, die er wegen seines Glaubens und seines Namens hatte, wurde er in Graf Jean Henri Desmecières umbenannt.<ref name="ftn198">Vgl. Gerkens 1960, S. 17.</ref>
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====Detlef von Reventlow 1734–1784 (Abb. 18)====
 
In den Jahren von 1764 bis 1920 kam Emkendorf in den Besitz der [https://www.wikidata.org/wiki/Q566539 Familie von Reventlow] und [https://www.wikidata.org/wiki/Q54998426 von Reventlow-Criminil]. 1764 kaufte [https://www.wikidata.org/wiki/Q11136929 Detlef von Reventlow auf Altenhof] (1712–1828) Emkendorf zu seinen Besitzungen hinzu. Er wohnte jedoch auf [https://www.wikidata.org/wiki/Q1556890 Gut Altenhof] als ständigen Wohnsitz und verwaltete Emkendorf als gewinnbringende Einnahmequelle.<ref name="ftn199">Vgl. https://www.deutsche-biographie.de/sfz105436.html (12.04.2024).</ref>
 
====Friedrich Karl von Reventlow 1783–1828 (Abb. 19)====
 
1783 bekam [https://www.wikidata.org/wiki/Q186652 Friedrich Karl von Reventlow, alias Fritz] (1755–1828), Sohn von Detlef [https://www.wikidata.org/wiki/Q566539 Reventlow], Emkendorf als Hochzeitsgeschenk, zusammen mit dem Privatvermögen seiner Ehefrau. „Fritz“ Karl von Reventlow (1755–1828) und seine Frau [https://www.wikidata.org/wiki/Q1457063 Friederike Juliane von Reventlow] (Rufname Julia), geb. Schimmelmann (1762–1816) (Abb. 20), ließen das Herrenhaus klassizistisch umbauen und mit einer beachtlichen Kunstsammlung ausstatten. Die Ehe blieb jedoch kinderlos. Aufgrund des geerbten Vermögens von „Julia“ und konstanten Einkünften aus ihrem [https://www.wikidata.org/wiki/Q685621 Familienfideikommiss] konnte das Ehepaar als Privatiers leben und das Gut sowie die Innengestaltung des Herrenhauses finanzieren. Julias Vater, [https://www.wikidata.org/wiki/Q121937 Heinrich Carl von Schimmelmann] (1724–1782), war einer der größten Sklavenhändler Dänemarks und wurde nach seiner Karriere als Kaufmann in den dänischen Adelstand erhoben. Seine fünf Kinder verheiratete er erfolgreich in Adelsfamilien und schenkte ihnen zur Hochzeit große Privatvermögen, wodurch die Herrenhäuser Emkendorf und Knoop schließlich fertig ausgebaut werden konnten.<ref name="ftn200">Vgl. https://www.deutsche-biographie.de/sfz76296.html (12.04.2024).</ref>


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|[[Datei:Ehrengard Melusine von der Schulenburg.jpg|mini|Abb. 15 Ehrengard Melusine von der Schulenburg (1667–1743), die „Herzogin von Kendal“. Datierung: um 1700/1710, Künstler: unbekannt, Bildrechte: gemeinfrei]]
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[[Datei:Jean Henri Desmercières.jpg|mini|Abb. 17 Jean Henri Desmercières 1743 –1764, Datierung: zwischen 1768 und 1776, Künstler: unbekannt, Bildrechte: gemeinfrei]]
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[[Datei:Detlef von Reventlow.jpg|mini|Abb. 18 Detlef von Reventlow 1734 – 1783. Datierung: unbekannt, Künstler: unbekannt, Bildrechte: gemeinfrei]]
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[[Datei: Friedrich Karl von Reventlow.jpg|mini|Abb. 19 Friedrich Karl von Reventlow 1783 – 1828, Datierung: unbekannt, Künstler: unbekannt, Bildrechte: gemeinfrei]]
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[[Datei:Friederike Juliane von Reventlow.jpg|mini|Abb. 20 Friederike Juliane von Reventlow (Rufname Julia), geb. Schimmelmann (1762–1816). Datierung: 1784, Künstlerin: Angelica Kauffmann, Foto: C. Dannenberg, Bildrechte: Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf]]
===== Einzelnachweise =====


# <small>Das Herrenhaus Richter in der Datenbank der Herrenhäuser des Ostseeraums (abgerufen am 02.08.2024)</small>
# <small>“Herrenhäuser in Schwerin”, M. Muster, im Beispielverlag (2024)</small>
# <small>“Richter: Eine Familiengeschichte”, M. Muster, Architekturjournal “Beispiel”  (2024)</small>
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Aktuelle Version vom 17. April 2025, 15:20 Uhr

Die Verpachtung des Gutes begann am Anfang des 18. Jahrhunderts. Von 1720–1783 wurde das Gut an vier Pächter verpachtet oder verwaltet. Leider sind nur allgemeine Angaben über diese Zeit vorhanden.[1]

Christian von Rantzau 1709–1720

Neuer Erbe von Emkendorf wurde 1703 Christian von Rantzau (1660–1709). Nach seinem Tod übernahm von 1709–1720 seine Witwe (Name unbekannt) Emkendorf. Sie konnte aber Emkendorf nicht halten. Durch ihren Tod endete die lange Besitzerzeit der Familie von Rantzau auf Emkendorf.[2]

Ehrengard Melusine von der Schulenburg 1720–1729 (Abb. 15)

Ehrengard Melusine von der Schulenburg (1667–1743), die „Herzogin von Kendal“, bekam von König Georg I. von England, dessen Mätresse sie war, 1720–1729 Emkendorf als Versorgungsgut geschenkt.[3]

Cuno Josua von Bülow 1729–1736

Von 1729 bis 1738 wurde Emkendorf dann von der der Familie von Bülow übernommen. Der neue Besitzer, Cuno Josua von Bülow (1697–1766), Reichsgraf und Hannoverscher Feldmarschall, war zweimal verheiratet, zunächst mit Ilse Dorothea von der Asseburg (1608–1647), anschließend mit Anna Oelgard von Ahlefeldt a.d.H. Lehmkuhlen (1672–1736). Er verwaltete das Gut, wohnte aber nicht ständig auf Emkendorf.[4]

Ernst August v. Bülow 1736–1738

Der Sohn Ernst August v. Bülow (1697–1766) wurde 1736 ebenfalls zum Reichsgrafen ernannt. Nach kurzem Besitz und hoher Verschuldung des Gutes wurde es schließlich verkauft.[5]

Wulf Heinrich von Baudissin auf Kronburg

Emkendorf kam deshalb von 1738–1743 in den Besitz von Wulf Heinrich von Baudissin auf Kronburg (1671–1748). Dieser war dänischer Kabinettsminister und General. Aber auch er stieß Emkendorf schnell wieder ab. Das Hauptgebäude, welches um 1730 bereits begonnen wurde, konnte nur in Teilbereichen fertig gestellt werden.[6]

Jean Henri Desmecières auf Quarnbek 1743–1764 (Abb. 17)

Von 1743 bis 1764 wurde Emkendorf von Jean Henri Desmecières auf Quarnbek (1687–1778), einem Geheimen Dänischen Conferenzrat, dem Direktor der königlichen Bank von Kopenhagen und Landreformer, übernommen. Seinen Namen bekam Desmecières in Anlehnung an die Rue des Merciers in Paris. Seine Mutter war Pariser Modehändlerin und sein Vater Baron J.H. Huguetan (1667–1749) aus Lyon. Dieser war Bankier und Buchhändler und am Aufbau der dänischen „Ostindien-Kompanie“ beteiligt. Als calvinistischer Glaubensflüchtling gelangte Jean Henri mit seiner Familie nach Dänemark, wo sein Vater später nach der Erhebung in den Grafenstand als Graf Gyldensteen auf der Insel Fünen lebte. Um dem unehelichen Sohn die Schwierigkeiten zu ersparen, die er wegen seines Glaubens und seines Namens hatte, wurde er in Graf Jean Henri Desmecières umbenannt.[7]

Detlef von Reventlow 1734–1784 (Abb. 18)

In den Jahren von 1764 bis 1920 kam Emkendorf in den Besitz der Familie von Reventlow und von Reventlow-Criminil. 1764 kaufte Detlef von Reventlow auf Altenhof (1712–1828) Emkendorf zu seinen Besitzungen hinzu. Er wohnte jedoch auf Gut Altenhof als ständigen Wohnsitz und verwaltete Emkendorf als gewinnbringende Einnahmequelle.[8]

Friedrich Karl von Reventlow 1783–1828 (Abb. 19)

1783 bekam Friedrich Karl von Reventlow, alias Fritz (1755–1828), Sohn von Detlef Reventlow, Emkendorf als Hochzeitsgeschenk, zusammen mit dem Privatvermögen seiner Ehefrau. „Fritz“ Karl von Reventlow (1755–1828) und seine Frau Friederike Juliane von Reventlow (Rufname Julia), geb. Schimmelmann (1762–1816) (Abb. 20), ließen das Herrenhaus klassizistisch umbauen und mit einer beachtlichen Kunstsammlung ausstatten. Die Ehe blieb jedoch kinderlos. Aufgrund des geerbten Vermögens von „Julia“ und konstanten Einkünften aus ihrem Familienfideikommiss konnte das Ehepaar als Privatiers leben und das Gut sowie die Innengestaltung des Herrenhauses finanzieren. Julias Vater, Heinrich Carl von Schimmelmann (1724–1782), war einer der größten Sklavenhändler Dänemarks und wurde nach seiner Karriere als Kaufmann in den dänischen Adelstand erhoben. Seine fünf Kinder verheiratete er erfolgreich in Adelsfamilien und schenkte ihnen zur Hochzeit große Privatvermögen, wodurch die Herrenhäuser Emkendorf und Knoop schließlich fertig ausgebaut werden konnten.[9]

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Abb. 15 Ehrengard Melusine von der Schulenburg (1667–1743), die „Herzogin von Kendal“. Datierung: um 1700/1710, Künstler: unbekannt, Bildrechte: gemeinfrei
Abb. 17 Jean Henri Desmercières 1743 –1764, Datierung: zwischen 1768 und 1776, Künstler: unbekannt, Bildrechte: gemeinfrei
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Abb. 18 Detlef von Reventlow 1734 – 1783. Datierung: unbekannt, Künstler: unbekannt, Bildrechte: gemeinfrei
Abb. 19 Friedrich Karl von Reventlow 1783 – 1828, Datierung: unbekannt, Künstler: unbekannt, Bildrechte: gemeinfrei
Abb. 20 Friederike Juliane von Reventlow (Rufname Julia), geb. Schimmelmann (1762–1816). Datierung: 1784, Künstlerin: Angelica Kauffmann, Foto: C. Dannenberg, Bildrechte: Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf
  1. Vgl. Saeftel 1978, S. 53.
  2. Vgl. Saeftel 1978, S. 53.
  3. Vgl. Saeftel 1978, S. 53.
  4. Vgl. Saeftel 1978, S. 53.
  5. Vgl. Saeftel 1978, S. 53.
  6. Vgl. Saeftel 1978, S. 53.
  7. Vgl. Gerkens 1960, S. 17.
  8. Vgl. https://www.deutsche-biographie.de/sfz105436.html (12.04.2024).
  9. Vgl. https://www.deutsche-biographie.de/sfz76296.html (12.04.2024).