Stola/01. Einführung: Unterschied zwischen den Versionen

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''et sont la source des soupirs.''
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Mit dieser Inschrift über dem Hauptportal des Herrenhauses, die das ruhige Leben auf dem Land preist,<ref name=":0">„Freundschaft und Frieden herrschen in diesem Bau und sind die Quelle der Freuden. Aufruhr und Hass herrschen in den Städten und sind die Quelle der Seufzer.“ Zitiert nach Luthander 1968, S. 425. Westrin 1986, S. 18 und S. 27 vermutet eine Hinzufügung in gustavianischer Zeit (ab 1771 und daher wohl auf Veranlassung von Claes Julius Ekeblad).</ref> werden in Stola seit Jahrhunderten die Gäste willkommen geheißen.<ref>Für vielfältige Unterstützung und Auskünfte im Zuge der Recherchen gilt der Dank des Autors allen schwedischen Kolleginnen und Kollegen insbesondere Emelie Höög (Västergötlandmuseum Skara), Robin Gullbrandsson (Västergötlandmuseum Skara), Alexandra Tengelin Nyström (Stifts- och Landsbiblioteket Skara), Per Stobaeus (Universitätsbibliothek Lund) und Göran Ulväng (Universität Uppsala) sowie dem heutigen Verwalter Stolas Jörgen Lindquist.</ref>
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Datei:IMG 8323.webp|<small>Abb. 1 Stola, Herrenhaus, Außenansicht von Süden, 2022
Datei:25 ABB Stola, Herrenhaus, Ansicht mit Flügelpavillons, 18. Jahrhundert.webp|<small>Abb. 25 Stola, Herrenhaus, Ansicht mit Flügelpavillons, 18. Jahrhundert, Nordiska museet
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Mit dieser Inschrift über dem Hauptportal des Herrenhauses, die das ruhige Leben auf dem Land preist,<ref>„Freundschaft und Frieden herrschen in diesem Bau und sind die Quelle der Freuden. Aufruhr und Hass herrschen in den Städten und sind die Quelle der Seufzer.“ Zitiert nach Luthander 1968, S. 425. Westrin 1986, S. 18 und S. 27 vermutet eine Hinzufügung in gustavianischer Zeit (ab 1771 und daher wohl auf Veranlassung von Claes Julius Ekeblad).</ref> werden in Stola seit Jahrhunderten die Gäste willkommen geheißen.
Stola ist eine alte Gutsanlage in Mittelschweden (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/04._Überblick_zur_Gesamtanlage 04. Überblick zur Gesamtanlage]) (Abb. 1–4), deren Geschichte mindestens bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/03._Geschichte_der_Anlage_vor_dem_18._Jahrhundert 03. Geschichte der Anlage vor dem 18. Jahrhundert]).<ref>Vgl. Ljungström 1871, S. 74.</ref> Die Entwicklung des Anwesens war dabei über drei Jahrhunderte – vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1808 – mit der [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=16801 Familie Ekeblad]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q20970047.</ref> (Eichenblatt) (Abb. 5) verbunden (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/06.00_Besitzverhältnisse_im_18._Jahrhundert 06. Besitzverhältnisse im 18. Jahrhundert]).<ref>Vgl. Hildebrand 1949a, https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801 (26.01.2023).</ref> Das Gut kann daher als Stammsitz der Familie bezeichnet werden.<ref>Vgl. u.a. Gullbrandsson 2010, S. 49.</ref>
 
Stola ist eine alte Gutsanlage in Mittelschweden (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/04._Überblick_zur_Gesamtanlage 04. Überblick zur Gesamtanlage]) (Abb. 1–4), deren Geschichte mindestens bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/03._Geschichte_der_Anlage_vor_dem_18._Jahrhundert 03. Geschichte der Anlage vor dem 18. Jahrhundert]).<ref>Vgl. Ljungström 1871, S. 74.</ref> Die Entwicklung des Anwesens war dabei über drei Jahrhunderte – vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1808 – mit der [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=16801 Familie Ekeblad]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q20970047.</ref> (Eichenblatt) (Abb. 5) verbunden (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/06._Besitzverh%C3%A4ltnisse_im_18._Jahrhundert 06. Besitzverhältnisse im 18. Jahrhundert]).<ref>Vgl. Hildebrand 1949a, https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801 (26.01.2023).</ref> Das Gut kann daher als Stammsitz der Familie bezeichnet werden.<ref>Vgl. u.a. Gullbrandsson 2010, S. 49.</ref>


Das ab 1713 errichtete neue Herrenhaus (Abb. 1) entstand erstaunlicherweise während des [https://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Nordischer_Krieg Großen Nordischen Kriegs]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q151616.</ref> (1700–1721) und bildet dadurch ein seltenes und weitgehend unverändertes Beispiel der einfachen und strengen Architektur der so genannten Karolinischen Zeit unter König [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/12357 Karl XII.]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q52934.</ref> (1682–1718, 1697 König) (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/07._Herrenhaus:_Baugeschichte_und_Architektur 07. Herrenhaus: Baugeschichte und Architektur]).<ref>https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Axel_Sparre_-_Karl_den_XII,_1682-1718,_kung_av_Sverige.jpg</ref>
Das ab 1713 errichtete neue Herrenhaus (Abb. 1, 25) entstand erstaunlicherweise während des [https://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Nordischer_Krieg Großen Nordischen Kriegs]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q151616.</ref> (1700–1721) und bildet dadurch ein seltenes und weitgehend unverändertes Beispiel der einfachen und strengen Architektur der so genannten Karolinischen Zeit unter König [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/12357 Karl XII.]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q52934.</ref> (1682–1718, 1697 König) (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/07._Herrenhaus:_Baugeschichte_und_Architektur 07. Herrenhaus: Baugeschichte und Architektur]).<ref>https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Axel_Sparre_-_Karl_den_XII,_1682-1718,_kung_av_Sverige.jpg</ref>
 
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Heute kann nur darüber spekuliert werden, ob der Entwurf des neuen Herrenhauses tatsächlich vom inschriftlich auf der Grundsteintafel (Abb. 6) genannten lokalen Baumeister [https://sv.wikipedia.org/wiki/Clas_Eliander Håkan Eliander]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q124349782.</ref> [Link zu 07] stammt. Wegen der engen Verbindungen der [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=16801 Familie Ekeblad<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q20970047.</ref>] zum schwedischen Königshof fertigten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in jedem Fall die für den Hof tätigen Architekten [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/13968 Carl Hårleman]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1038985.</ref> (1700–1753) (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/08._Innenr%C3%A4ume_im_18._Jahrhundert 08. Innenräume im 18. Jahrhundert]) und [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/5522 Carl Fredrik Adelcrantz]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1037921.</ref> (1716–1796) Entwürfe für Stola. Sowohl wegen der Familie Ekeblad als auch aufgrund der bekannten Architektennamen weckte Stola früh das Interesse der Forschung.
Datei:5 ABB Wappen Familie Ekeblad, Stola, Herrenhaus, Eingangsbereich.webp|<small>Abb. 5 Wappen Familie Ekeblad, Herrenhaus Stola<small>
Datei:DSC07120 Grundsteintafel.webp|<small>Abb. 6 Stola, Herrenhaus, Nordfassade, Grundsteintafel, 2022<small>
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Heute kann nur darüber spekuliert werden, ob der Entwurf des neuen Herrenhauses tatsächlich vom inschriftlich auf der Grundsteintafel (Abb. 6) genannten lokalen Baumeister [https://sv.wikipedia.org/wiki/Clas_Eliander Håkan Eliander]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q124349782.</ref> (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/07.02_Neubau_des_Herrenhauses_1713–1719 07.02 Neubau des Herrenhauses 1713–1719]) stammt. Wegen der engen Verbindungen der [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=16801 Familie Ekeblad]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q20970047.</ref> zum schwedischen Königshof fertigten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in jedem Fall die für den Hof tätigen Architekten [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/13968 Carl Hårleman]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1038985.</ref> (1700–1753) (vgl. [https://wb.manorhouses.tibwiki.io/wiki/Stola/08._Innenr%C3%A4ume_im_18._Jahrhundert 08. Innenräume im 18. Jahrhundert]) und [https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil#/sbl/Mobil/Artikel/5522 Carl Fredrik Adelcrantz]<ref>Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1037921.</ref> (1716–1796) Entwürfe für Stola. Sowohl wegen der Familie Ekeblad als auch aufgrund der bekannten Architektennamen weckte Stola früh das Interesse der Forschung.
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Aktuelle Version vom 8. April 2025, 08:13 Uhr

Überblick

L'amitié et la paix reignent dans cet edile /
et sont la source de plaisirs.

Le Thumulte et la haine reignent dans les villes /
et sont la source des soupirs.

Mit dieser Inschrift über dem Hauptportal des Herrenhauses, die das ruhige Leben auf dem Land preist,[1] werden in Stola seit Jahrhunderten die Gäste willkommen geheißen.[2]

Stola ist eine alte Gutsanlage in Mittelschweden (vgl. 04. Überblick zur Gesamtanlage) (Abb. 1–4), deren Geschichte mindestens bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht (vgl. 03. Geschichte der Anlage vor dem 18. Jahrhundert).[3] Die Entwicklung des Anwesens war dabei über drei Jahrhunderte – vom Ende des 15. Jahrhunderts bis 1808 – mit der Familie Ekeblad[4] (Eichenblatt) (Abb. 5) verbunden (vgl. 06. Besitzverhältnisse im 18. Jahrhundert).[5] Das Gut kann daher als Stammsitz der Familie bezeichnet werden.[6]

Das ab 1713 errichtete neue Herrenhaus (Abb. 1, 25) entstand erstaunlicherweise während des Großen Nordischen Kriegs[7] (1700–1721) und bildet dadurch ein seltenes und weitgehend unverändertes Beispiel der einfachen und strengen Architektur der so genannten Karolinischen Zeit unter König Karl XII.[8] (1682–1718, 1697 König) (vgl. 07. Herrenhaus: Baugeschichte und Architektur).[9]

Heute kann nur darüber spekuliert werden, ob der Entwurf des neuen Herrenhauses tatsächlich vom inschriftlich auf der Grundsteintafel (Abb. 6) genannten lokalen Baumeister Håkan Eliander[10] (vgl. 07.02 Neubau des Herrenhauses 1713–1719) stammt. Wegen der engen Verbindungen der Familie Ekeblad[11] zum schwedischen Königshof fertigten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in jedem Fall die für den Hof tätigen Architekten Carl Hårleman[12] (1700–1753) (vgl. 08. Innenräume im 18. Jahrhundert) und Carl Fredrik Adelcrantz[13] (1716–1796) Entwürfe für Stola. Sowohl wegen der Familie Ekeblad als auch aufgrund der bekannten Architektennamen weckte Stola früh das Interesse der Forschung.

  1. „Freundschaft und Frieden herrschen in diesem Bau und sind die Quelle der Freuden. Aufruhr und Hass herrschen in den Städten und sind die Quelle der Seufzer.“ Zitiert nach Luthander 1968, S. 425. Westrin 1986, S. 18 und S. 27 vermutet eine Hinzufügung in gustavianischer Zeit (ab 1771 und daher wohl auf Veranlassung von Claes Julius Ekeblad).
  2. Für vielfältige Unterstützung und Auskünfte im Zuge der Recherchen gilt der Dank des Autors allen schwedischen Kolleginnen und Kollegen insbesondere Emelie Höög (Västergötlandmuseum Skara), Robin Gullbrandsson (Västergötlandmuseum Skara), Alexandra Tengelin Nyström (Stifts- och Landsbiblioteket Skara), Per Stobaeus (Universitätsbibliothek Lund) und Göran Ulväng (Universität Uppsala) sowie dem heutigen Verwalter Stolas Jörgen Lindquist.
  3. Vgl. Ljungström 1871, S. 74.
  4. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q20970047.
  5. Vgl. Hildebrand 1949a, https://sok.riksarkivet.se/sbl/Mobil/Artikel/16801 (26.01.2023).
  6. Vgl. u.a. Gullbrandsson 2010, S. 49.
  7. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q151616.
  8. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q52934.
  9. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Axel_Sparre_-_Karl_den_XII,_1682-1718,_kung_av_Sverige.jpg
  10. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q124349782.
  11. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q20970047.
  12. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1038985.
  13. Vgl. https://www.wikidata.org/wiki/Q1037921.
Abb. 2 Stola, Herrenhaus, Außenansicht, Screenshot, 3D-Modell im processing, © Immo Trinks
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Abb. 3 Stola, Herrenhaus, Luftbild, um 1947, Västergötlands museum
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Abb. 4 Stola, Herrenhaus, Außenansicht, Screenshot, 3D-Modell im processing, © Immo Trinks